Cannabidiol (bekannt unter der Abkürzung CBD) erfreut sich immer größerer Beliebtheit und mittlerweile gibt es zahlreiche Studien die sich mit dem besonderen Wirkstoff der Hanfpflanze beschäftigen.
Doch wie wurde man überhaupt auf CBD aufmerksam? Wir werfen einen Blick in die Vergangenheit.
Wie alles begann
Viele Menschen verbinden die Hanfpflanze mit Südamerika. Doch Cannabis kam erst im 16. Jahrhundert durch die Spanier nach Südamerika. Die ursprüngliche Heimat von Hanf befindet sich in Zentralasien, genauer gesagt im heutigen Kasachstan. Die einjährige Pflanze kann bis zu fünf Meter hoch werden, wächst sehr schnell nach und kann somit ökologisch nachhaltig angebaut werden.
Die Kultivierung von Hanf als Nutzpflanze begann vermutlich vor rund 5.000 – 6.000 Jahren in China. Somit gehört die Hanfpflanze zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Die Chinesen setzten früh Cannabisblüten ein, um schmerz- und entzündungslindernde Wirkungen zu erzielen. Aber auch die widerstandsfähigen Fasern des Hanfs aus den Stängeln der Pflanze wurden zu diesem Zeitpunkt bereits zu Seilen gebunden. Hanffasern zeichnen sich außerdem durch hervorragende Flexibilität aus, daraus ergeben sich vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Aus Hanf wurden Textilien, Papier, Netze und Flaggen hergestellt. Der älteste gefundene Hanffaden stammt aus ca. 2300 vor Christus. Über Jahrtausende hinweg waren Hanffasern auf der ganzen Welt der gängigste Rohstoff für Kleidung.
Auch als Lebensmittel wurde die Hanfpflanze über Jahrtausende hinweg verwendet. Hanfsamen aus den Blüten enthalten kein THC und sind voller wichtiger Vitamine und Nährstoffe. Von China aus wurde die Cannabis Sativa dann in die ganze Welt gebracht.
Der Anbau von Hanf wurde zum Standard in der westlichen Welt.
In den frühen Zeiten des kolonialen Amerikas war Hanf fest in den Alltag integriert und die Menschen schätzten den einfachen Anbau der anspruchslosen Pflanze.
1753 erhielt Hanf von einem schwedischen Wissenschaftler, Linnaeus, den Namen Cannabis Sativa. Als Bestandteil zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen war Cannabis als Medizin in großen Teilen des 19. Jahrhunderts weit verbreitet.
Die Propaganda rund um Cannabis tauchte erst in den frühen 1900er Jahren in den Vereinigten Staaten und in der westlichen Welt auf, insbesondere nach der mexikanischen Revolution von 1910, als Einwanderer die Gewohnheit des Freizeitrauchens von Cannabis mitbrachten.
Rassistische Vorurteile der damaligen Zeit dämonisierten die Pflanze und in Folge massiver Arbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise stieg die Angst vor mexikanischen Einwanderern und eskalierte damit die Besorgnis der Öffentlichkeit und der Regierung über das potenzielle „Problem“ von Marihuana. Bis 1931 hatten 29 Staaten Marihuana verboten.
Mit dem Begriff „Marihuana“ statt Cannabis wurde bewusst Propaganda betrieben um die Pflanze als etwas Fremdes darzustellen, das in die Vereinigten Staaten „eindringt“, statt sie als das zu bezeichnen was sie in Wahrheit ist: Eine Pflanze die bereits seit hunderten von Jahren in Amerika verwendet wurde.
Durch frühe Filme und Propagandastücke wie dem berüchtigten Reefer Madness (1936) begann sich die Meinung der Öffentlichkeit über Cannabis zu ändern, obwohl die tatsächliche Verwendung zum Rauchen allgemein selten war.
Das Marihuana Tax Act von 1937 verbot den Verkauf von Hanf und Cannabis in den Vereinigten Staaten und festigte damit seinen illegalen Status.
Die Entdeckung von CBD
Die Entdeckung und erstmalige Extrahierung von CBD aus der Cannabispflanze wurde im Jahr 1940 durch eine Gruppe von Chemikern der Universität Illinois in den USA in einem entsprechenden Fachartikel veröffentlicht. Ohne weitgehende Forschungsergebnisse stuften die Wissenschaftler den Stoff damals allerdings zunächst als giftig ein und schlossen eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper aus. Nichtsdestotrotz war dies der erste bedeutende Meilenstein in der Geschichte des Cannabidiols (CBD).
Auf diese Entwicklung folgten jedoch über 20 Jahre, in denen sich kaum jemand ernsthaft mit dem Stoff CBD auseinandersetzte. Sein Aufbau und seine Wirkungsweise blieb daher zunächst weitestgehend unerforscht. Erst im Jahre 1963, also 23 Jahre nach der Entdeckung des Cannabidiols gelang es dem Chemiker Raphael Mechoulam der Hebräischen Universität in Jerusalem die chemische Zusammensetzung zu ermitteln.
Dennoch dauerte es weitere 10 Jahre, bis im Jahr 1973 die Verringerung von Epilepsie-Symptomen bei Tieren durch CBD von einem brasilianischen Forscherteam nachgewiesen werden konnte. Kurz darauf wurde auch die angstlösende Eigenschaft des Cannabidiols erkannt und auf diese Entdeckungen hin folgten weitreichende Untersuchungen bezüglich der möglichen medizinischen Wirkungsweisen von CBD. So wurde noch während der 70er Jahre das Potential zur Nutzung bei der Behandlung von Übelkeit und Schlafstörungen entdeckt. Zur selben Zeit wuchs aber auch das Interesse am heute noch bekannteren Cannabinoid THC und dadurch geriet CBD in der Forschung in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten etwas in Vergessenheit.
Ende der 80er Jahre entdeckten Wissenschaftler das Endocannabinoidsystem im menschlichen Körper, was den Weg für weitreichende Forschungen im Bereich Cannabinoide ebnete. Es folgten zahlreiche weitere Entdeckungen, die auf ungeahnt weitreichende Anwendungsmöglichkeiten von CBD als Medizinprodukt hindeuteten.
Ab 2000 – Cannabis wird in den USA legal
Aufgrund umfangreicher Forschungen wurde die rechtliche Lage rund um Cannabis entspannter und ermöglichte die Legalisierung von medizinischem Cannabis.
Heute gibt es unzählige Studien über CBD, THC und andere Cannabinoide, die in Cannabis und Hanf enthalten sind und die schier unendlichen Anwendungsmöglichkeiten dieser faszinierenden Pflanze sind in der Tat ein Geschenk der Natur an uns Menschen.